Freitag, 11. August 2000
Etang-de-la-Bonde, Camping Etang-de-la-Bonde **, Km Stand: 174
Apt - Céreste - Col-de-la-Aire (698m) - Vitrolles - Peypin-d'Aigues - St. Martin - Etang-de-la-Bonde (49 km)
Seit vier Tagen sind wir nun hier am wunderschön gelegenen Etang-de-la-Bonde, einem kleinen See direkt an den Ausläufern des Grande Luberon, der sich mächtig im Hintergrund auftürmt. Doch erst einmal zurück zur vorhergegangenen Etappe von Apt...
Obwohl wir bereits in Apt einen Zeltplatz am Etang-de-la-Bonde reserviert hatten, war uns viel daran gelegen, heute recht früh aufzubrechen, stand doch die Überquerung des Luberon auf dem Programm. Tatsächlich klappte heute morgen auch alles wie am Schnürchen, und schon um 3/4 9 waren wir zur Abfahrt bereit.
Die ersten Kilometer ging es entlang der vielbefahrenen N100 Richtung Folcalquier auf einer stillgelegten Bahnlinie entlang. Hervorragend mit blauen Schildern gekennzeichnet, kaum Steigungen, durch landschaftlich wunderschöne Gegenden - so sollten Radwege überall angelegt sein!
--- Entlang der N100 - so sollten Radwege überall sein ---
Bei Céreste begann dann allerdings die heutige große Aufgabe - die Auffahrt auf den Luberon. Anfangs noch mit wenig Steigung, später "zog" der Berg dann merklich an. Ohne Gepäck sicherlich nur ein Klacks, aber mit all dem "Gerödel", also Camping Geschirr, Kocher, großem Zelt, 4 Stühlen, sowie dem Hänger mit Schlafsäcken, Matten, Regenkleidung, Ersatzteilen sowie unserer "Küche" beladen, merkt man jedes einzelne Grad mehr an Steigung schon recht deutlich. So kämpften wir uns eben Meter für Meter den Berg hinauf, alle Kilometer von einer Trinkpause unterbrochen. Jetzt zeigte es sich, wie wichtig unser früher Aufbruch heute war, denn endlich war es richtig heiß geworden, und fast jede Minute nahm die Hitze zu.
--- Auffahrt auf den Luberon ---
Irgendwann war aber auch diese Steigung zu Ende, und es erwartete uns eine traumhafte Abfahrt die andere Seite des Berges hinab. Da es nun schon fast ein Uhr nachmittags war, machte sich nun auch der Hunger bei allen bemerkbar. Nachdem wir bereits zwei Orte ohne Laden und ohne Kneipe durchfahren hatten, kündigte sich in Peypan bereits von weitem eine kleine Bar durch einige aufgestellte Sonnenschirme an, uns kam es wie ein Geschenk des Himmels vor. Schnell wurden noch ein paar Tische und Stühle dazugestellt, und dank der fixen Bedienung und des genauso schnellen Kochs waren wir bald mit Omellets bzw. Poulet, jeweils mit Pommes, versorgt.
So gestärkt fuhren wir die restlichen Kilometer bis zum oben erwähnten Etang-de-la-Bonde in guter Laune. Diese besserte sich noch in Hochstimmung, als wir den See endlich erreichten, uns die Zeltplatz Besitzerin einen (vielleicht letzten) freien Platz, direkt am See! zuwies. Dies und das jetzt seit einer Woche herrliche Sommerwetter haben uns veranlasst, so viele Pausentage an diesem herrlichen Ort zu bleiben. Heute Abend werden wir noch zum Abschied die Pizzeria am Eingang aufsuchen, morgen steht dann die nächste, lange Etappe nach Maussane an...